Bildungsreise für IPA-Mitglieder nach Berlin auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Rainer Spiering (SPD) vom 13.-15.02.2019

Innerhalb einer halben Stunde waren die heißbegehrten 20 Plätze für eine politische Bildungsfahrt der IPA Osnabrück, auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Rainer Spiering, in die Bundeshauptstadt vergeben.
Los ging die Reise für die glücklichen Auserwählten gegen 8 Uhr am Hauptbahnhof in Osnabrück. Zusammen mit einer weiteren Gruppe aus dem Wahlkreis stiegen wir in den IC in Richtung Berlin.
Nach einer entspannten, dreistündigen Fahrt kamen wir am Hauptbahnhof in Berlin an und stiegen in einen Charterbus.
Nachdem wir das leckere Mittagessen im Berlin Pavillon verzehrt hatten, ging es nun endlich mit dem ersten Programmpunkt los.
Auf der Agenda stand zunächst der Besuch einer Plenarsitzung des Deutschen Bundestages. Fast hätte das mitgebrachte Geschenk für unseren Gastgeber nicht den Weg durch den Sicherheitscheck geschafft. Hier hat der IPA-Mitgliedsausweis eine entscheidende Rolle zur Lösung beigetragen.
Im Plenarsaal konnten wir live miterleben wie unser aktueller Außenminister, Heiko Maas, der Opposition Rede und Antwort stehen musste. Herr Maas hatte sich den Fragen aus den verschiedensten Themenbereichen, wie z.B. dem Mindestlohn in Sambia, tapfer gestellt.
Der zweite Programmpunkt hieß dann „Politiker zum Anfassen“. Hier hatten wir die Gelegenheit, dem Bundestagsabgeordneten und unserem Gastgeber, Rainer Spiering, in einer privaten Diskussionsrunde spannende Fragen zu stellen, um eine Antwort aus erster Hand zu erhalten. Themenpunkte wie z.B. die globale Ernährungspolitik, der Klimawandel sowie ein mögliches Tempolimit auf unseren Bundesautobahnen wurden in angenehmer Atmosphäre und anschaulich beantwortet. Besonders hervorzuheben ist die angenehme sympathische und zugleich authentische Art und Weise unseres Gastgebers. Vielen Dank für die tollen Einblicke in den Alltag eines Politikers!
Im Anschluss hatten wir Gelegenheit, die Kuppel des Reichstagsgebäudes zu begehen, um uns im Anschluss auf einem Gruppenfoto mit der Hauptstadt im Rücken zu verewigen.
Zum Abschluss des ersten Tages besichtigten wir das Denkmal für die ermordeten Juden Europas, kurz Holocaust-Mahnmal, nahe des Brandenburger Tors, welches an die rund 6 Millionen Juden, die unter der Herrschaft Adolf Hitlers und der Nationalsozialisten ermordet wurden, erinnert.
Das wellenförmige Feld, das aus einer Vielzahl von Betonstelen besteht, die sich in ihrer angeordneten Höhe voneinander unterscheiden, soll durch diese abstrakte Form zum Nachdenken anregen und die Gräueltaten nicht in Vergessenheit geraten lassen.

2. Tag

Nach einem angenehmen Ausklingen des Abends ging es am Folgetag um 9 Uhr mit der Führung durch die Ausstellung „Wege, Irrwege, Umwege – die Entwicklung der parlamentarischen Demokratie in Deutschland“ im Deutschen Dom weiter.
Nachdem uns der Weg vom Deutschen Kaiserreich bis zum heutigen Bestand der BRD illustriert worden war, war es an der Zeit, selber tätig zu werden, um in einem interaktiven Rollenspiel eine Sitzung des deutschen Bundestages zu imitieren.
Wir wurden in Gruppen gemäß der derzeitigen Sitzordnung des Bundestages eingeteilt und griffen das Thema aus unserem Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten „Tempolimit auf deutschen Autobahnen“ noch einmal auf.
Nach einer spannenden Vortragsrunde der jeweiligen „Fraktionsvorsitzenden“ kam der „Bundestag“ zu dem Ergebnis: kein Tempolimit auf deutschen Autobahnen.
Im Anschluss ging es zu Fuß mit einigen kurzen Erzählpausen über das Denkmal der Bücherverbrennung, das Imposante Gebäude der Juristischen Fakultät und seiner Humboldt-Universität in Berlin in Richtung Hegelplatz, wo für uns ein Kiosk der Uni mit warmem Mittagessen und für Vereinzelte einem Berliner Kindl hergerichtet wurde.
Nach der Stärkung setzten wir unseren Weg bei strahlendem Sonnenschein fort über die Museumsinsel in Richtung Auswärtiges Amt. Hier sollte durch einen konsularischen Vertreter ein mit Sicherheit sehr interessanter Vortrag gehalten werden, der aufgrund technischen Versagens in eine lockere Erzähl- und Fragerunde über die Erfahrungen unseres Redners überging. 12 Jahre verbringt man im Ausland, bevor man wieder für 4 Jahre zur „Basis“ kommen muss. Mit Sack und Pack und Familie. Da gibt es viel zu erzählen. Für die Reise- und Erlebnisbegeisterten unter uns, war es das Highlight des bisherigen Aufenthalts.
Mit dem uns für die Dauer des Berlin-Aufenthalts zur Verfügung gestellten Reisebus par excellence fuhr uns unser Busfahrer Klaus anschließend in Richtung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum. Das Gebäude mit der Dauerausstellung und der goldenen Kuppel zählt zu den herausragenden Bauwerken der Stadt, es ist Zentrum der jüdischen Kultur und zugleich ein wichtiger Ort der Erinnerung.
Wenige Meter weiter im abwechslungsreichen Kneipenviertel von Berlin Mitte gab es dann das Abendessen. Während ein Großteil von hier aus mit dem Bus zurück ins Hotel gebracht wurde, ist eine kleine Gruppe noch aufgebrochen, um mit Kollegen des BKA das Viertel zu erkunden. Am Oranienburger Tor fand sich eine tolle Lokalität, die zum Einkehren einlud. In geselliger Runde wurden in der hippen Bar einige Craft Beer, Cocktails oder der hausgemachte Schnaps genossen, ehe das Großraumtaxi die Truppe wieder zum Flughafenhotel Tegel brachte.

3. Tag

Der dritte und letzte Tag unserer bisher sehr abwechslungsreich gestalteten Bildungsreise sollte im Wesentlichen bestimmt sein von einer Stadtrundfahrt durch das Berliner Zentrum. Ein Hoch an dieser Stelle auf unseren Busfahrer Klaus, der den Reiseriesen gekonnt flott durch die teils engen Straßen des Kreuzberger Szeneviertels manövriert.
Gehalten wurde jedoch trotzdem für die Gedenkstätte Berliner Mauer, wo uns die Möglichkeit gegeben wurde, durch die Spalten der Mauer auf der damaligen Westseite in einen original erhaltenen, ca. 100m langen Abschnitt des Todesstreifens zu blicken oder die furchteinflößende Kulisse von einem Aussichtsturm mit eintrittsfreier Ausstellung zu betrachten.
Mit dem neu gewonnenen Wissen unserer Stadtrundfahrt wurden wir gegen Mittag in ein internationales Restaurant geführt. Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss und so war kulinarisch für die anspruchsvolleren Gaumen zum Ende der Reise „das meiste drin“.
Auch intellektuell war ein Großteil der Gruppe zum Schluss noch einmal so richtig mitgerissen. In der Gedenkstätte des Deutschen Widerstandes, das sich als umfassendes interaktives Museum herausstellte, wurden die Bemühungen vieler kleiner und großer Zusammenschlüsse und Gruppen im Kampf gegen das NS-Regime dargestellt. Gerne wäre der Ein oder Andere hier länger geblieben und hätte den Erzählungen unserer Guides gelauscht oder sich mit dem anschaulichen Bild und Videomaterial in der Ausstellung befasst. Doch die Zeit drängte und der Zug nach Osnabrück musste erreicht werden. Manch einer nutzte das mittlerweile frühlingshaft sonnige Wetter und hängte das Wochenende in Berlin noch eben dran.
Auf der Rückfahrt haben wir die vielen Aspekte der Fahrt noch einmal Revue passieren lassen und diese tolle Reise mit der lockeren Geselligkeit ausklingen lassen, wie sie von Anfang an geherrscht hatte.